Saatkrähe
Corvus frugilegus

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Saatkrähe auf einem Rasen
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Biologie

Die als sehr intelligent und sozial geltenden Saatkrähen leben in Kolonien mit bis zu über 500 Brutpaaren. Saatkrähen sind monogam und bleiben mit ihrem Partner oft mehrere Jahre zusammen. Sie halten Kontakt zueinander, indem sie intensiv über Rufe miteinander kommunizieren. Saatkrähen bauen ihre, wie große Hexenbesen aussehenden  Nester, meist in den Kronenschluss von Laubbäumen in Alleen oder Feldgehölzen. Junge Krähen verbleiben nach dem Erreichen der Selbstständigkeit häufig in derselben Brutkolonie.
Saatkrähen sind Allesfresser, die sich überwiegend von Regenwürmern und Insekten ernähren. Im Frühjahr, während der Koloniegründung, stehen vorwiegend Mäuse, Insektenlarven, Stalldünger und alte Maiskolben auf dem Speiseplan. Saatgut und Keimlinge spielen während der Aussaat des Sommergetreides eine große Rolle, weiterhin werden auch Nüsse, Eicheln und Früchte verzehrt.
Ihre Lebenserwartung beträgt 15 bis 20 Jahre.

Verbreitung

Der Bestand in Baden- Württemberg wird auf 3.000 bis 4.000 Brutpaare geschätzt. Vor allem in der Oberrheinebene zwischen Lörrach und Rastatt, sowie in Oberschwaben im Bereich der unteren Riss und der Riss- Aitrach- Platten verbreitet. Die größten Schlafplatzansammlungen sind in Karlsruhe und Mannheim zu finden, während rund ein Drittel des landesweiten Bestandes im Großraum Lahr anzutreffen ist.

Erkennungsmerkmale

Schwarzes, metallisch schimmerndes Gefieder. Unbefiederter grau- weißer Schnabelansatz. Ruf: tiefes, heiseres „krra“.

Gehört zu
Masse

Größe 41- 49cm,
Flügelspannweite 81- 94cm,
Gewicht 400- 550g

Ähnliche Arten

Rabenkrähe, von dieser jedoch durch kahlen Schnabelansatz zu unterscheiden

Gefährdungsgrad

Nicht gefährdet. Streng geschützt.

Lebensraum

Offene Landschaften mit wenigen Busch- oder Baumgruppen, ackerbaulich genutztes Kulturland mit Wiesen, Feldern und Weiden, Parkanlagen und Straßenbäume

Der Biologietext wurde mit freundlicher Genehmigung vom Haupt Verlag aus dem Buch Stadtfauna übernommen.

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Gefahren
  • Verlust von Lebensraum: Die Intensivierung der Landwirtschaft entzieht ihnen die Nahrungsgrundlage und es mangelt an geeigneten Brutbäumen.

  • Bejagung: Sie wurden in der Vergangenheit stark bejagt. Jetzt ist die Jagd in Deutschland verboten. In Österreich werden Ausnahmegenehmigungen für Regulierungsmaßnahmen trotz ihres Schutzstatus erteilt. In der Schweiz wurde der Schutzstatus mit der Revision der Eidgenössischen Jagdverordnung im Jahr 2012 aufgehoben. 

Konflikte
Konflikte zwischen Saatkrähe und Mensch

Landwirtschaft: Aufgrund der Intensivierung der Landwirtschaft und dem großflächigen Einsatz von Pestiziden, wird ihnen einen Teil ihrer Nahrungsgrundlage genommen, sodass sie notgedrungen auf Feldfrüchte und Saatgut ausweichen müssen. Die Krähenvögel lassen sich oft in großen Trupps auf Äckern und Feldern nieder und bedienen sich dort am Saatgut. Besonders frisch eingesäte Felder gelten als gefährdet, da die Vögel das keimende Saatkorn bevorzugen und dabei auch reihenweise junge Pflanzen ausreißen, um an dieses heranzukommen. Verschmutzung und Lärm: In Städten sind die gefiederten Gesellen unbeliebt, da es im Umkreis ihrer Brutkolonien und Schlafplätze zu starken Verkotungen von Gehwegen und parkenden Autos kommen kann. Außerdem fühlen sich viele Menschen durch die typischen Lautäußerungen gestört, die besonders in den frühen Morgenstunden und am Abend zu hören sind. Vor allem in der Nähe von Schulen und Krankenhäusern kann das zum Problem werden.

Fördermaßnahmen
Saatkrähen und ihr schlechtes Image

Saatkrähen haben wie auch ihre Verwandten, die Rabenkrähe oder der Kolkrabe, beim Menschen ein eher schlechtes Image. Die lauten, oft in großer Zahl auftretenden, schwarzgefiederten Vögel, wurden lange Zeit als Galgenvögel und Aasfresser verschrien und bejagt. Infolge von intensivierter Landwirtschaft und Bejagung wurden vielerorts die Bestände stark dezimiert.

Lebensräume attraktiv machen

Wichtig ist es vor allem, den Vögeln die Lebensräume in den Außenbereichen von Siedlungen wieder attraktiver zu machen. Genügend geeignete Brutbäume in der freien Landschaft, die Erhaltung von Grünland und der Schutz vor Verfolgung, können dazu beitragen zu verhindern, dass die Krähen vermehrt in Städte und Ortschaften getrieben werden.

Beobachtungstipps

Auf Äckern und Parkplätzen

Saatkrähen lassen sich oft in großen Trupps auf Äckern und Feldern nieder und graben im lockeren Boden nach Wirbellosen und Agrarschädlingen.
In Städten sind ihre Brutkolonien und Schlafplätze anhand ihrer lauten krächzenden Rufe leicht zu finden. Besonders in den Abend- und frühen Morgenstunden tummelt sich die ganze Kolonie in den Schlafbäumen.
Auch stark mit Kot beschmutzte Gehwege und Autos weisen auf einen Saatkrähenschlafplatz hin.

Saatkrähen-Kolonie in einem Baum
Saatkrähen leben sozial in Kolonien.
Verlinkung

Weitere Informationen zur Saatkrähe finden Sie auch auf wildtiere-bw.de

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