Die Stadt bietet Wildtieren in durchgrünten Wohnquartieren und Grünflächen geeigneten Lebensraum, stellt Igel & Co. aber auch vor Schwierigkeiten: Fehlende Grünkorridore und Barrieren wie Mauern, Zäune und Treppen erschweren oder versperren ihnen den Zugang zu geeigneten urbanen Lebensräumen. Zu Umwegen gezwungen, halten sich Wildtiere länger in gefährlichen Bereichen wie Strassen auf und verlieren wertvolle Zeit für die Nahrungssuche. Um diesen Problemen entgegenzuwirken, wurde im Projekt «Freie Bahn für Igel & Co» die Luzerner Stadtbevölkerung aufgerufen, die Stadt für Wildtiere besser zu vernetzen zu schaffen und im Citizen Science Projekt mitzuhelfen, um Barrieren, Kleinstrukturen, Durchgänge und Umwege zu kartieren. Ergänzend zum Citizen Science-Projekt wurde ein Schulprojekt durchgeführt, mit Exkursionen und Unterrichtsmaterial für Primarschulen. Das Projekt "Freie Bahn für Igel & Co." wurde Ende 2021 abgeschlossen. Jedoch können Sie auch in Zukunft mithelfen, die Stadt durchgängiger und wildtierfreundlicher zu gestalten! © Svenja Crottogini / stadtwildtiere.ch Ein Loch in einem Maschendrahtzaun kann sehr ordentlich aussehen. Dank des Durchgangs ist die Grünfläche auch für kleine Wildtiere zugänglich. Resultate des Citizen Science Projekts Die Auswertungen von rund 130 Untersuchungsstrecken- bzw. flächen zeigen, dass im Siedlungsraum nur wenige Durchgänge in Zäunen und Mauern zu finden sind. Besonders in Einfamilienhausquartieren, wo oft jeder Garten mit einem Zaun abgegrenzt ist, und an Hanglagen gibt es viele Barrieren. In Quartieren mit grösseren Liegenschaften stellen weniger Barrieren, dafür grosse, kurzgeschnittene Wiesenflächen ohne Kleinstrukturen wie Sträucher oder Asthaufen ein Problem für Igel dar. Igel mussten im Schnitt einen 1,5-mal längeren Weg in Kauf nehmen, um von A nach B zu gelangen. Da Igel mit ihrem guten Ortsgedächtnis Durchgänge auf ihren Streifzügen gezielt nutzen, hilft jeder geschaffene Durchgang kleinen Wildtieren, sich im Stadtdschungel freier bewegen zu können. Lesen Sie mehr über die Ergebnisse des Citizen Science Projektes im Kurzbericht: Dokument Be_FreieBahn_Kurzbericht_Luzern_2021.pdf Was können Sie tun? Schaffen Sie auch weiterhin Durchgänge für Igel und andere kleine Wildtiere und melden Sie uns diese. Denn Igel brauchen Durchgänge von rund 10 x 10 cm, um in einen Garten zu gelangen, und Stufen ab ca. 25 cm müssen mit einem Trittstein oder einer Rampe überwindbar gemacht werden. Ein insektenfreundlicher Garten wird mit genügend Versteckmöglichkeiten so zu einem gut zugänglichen Igellebensraum. Damit Igel in ihrem Streifgebiet von etwa 30 - 40 Hektaren freie Bahn haben, werden idealerweise die umliegenden Gärten ebenfalls verknüpft und gesichert. Haben Sie einen Durchgang erstellt? Bestellen Sie bei uns eine Plakette, um diesen zu markieren und melden Sie den Durchgang. Einige Beispiele von Durchgängen finden Sie hier. © Svenja Crottogini / stadtwildtiere.ch Dieser extra für Wildtiere geschaffene Mauerdurchbruch wurde mit der Plakette "Igeldurchgang" markiert. Beratungsangebot von "Luzern grünt" Mit einem kostenlose Beratungs- und Unterstützungsangebot will die Stadt Luzern möglichst viele Interessierte zu einem wildtier- und naturfreundlichen Garten verhelfen. Vor Ort erklären die Fachpersonen von «Luzern grünt», wie Gärten wildtierfreundlich gestaltet und Zäune, Mauern, Absätze und Treppen mit einfachen Lösungen für Igel durchlässiger gemacht werden können. Melden Sie sich an für eine kostenlose Gartenberatung. Karte mit Meldungen von Durchgängen Die Darstellung des Beobachtungsorts erfolgt mit Google Maps.Das ist aber nur möglich, wenn Sie Ihre Zustimmung zur Datenschutzerklärung geben.Klicken Sie dazu im blauen Balken unten auf "ich stimme zu" und aktualisieren Sie dann den Browser. Finanzierung Das Projekt "Freie Bahn für Igel & Co" wurde von den Träger-Organisationen und der Albert Koechlin Stiftung unterstützt.